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Informationen Flora + Fauna Island

    REISEBERICHT ISLAND 2005

  flora + fauna     
     
       
  Eiszeitliche Veränderungen    
       
 
Islands Tier- und Pflanzenwelt wurde massgeblich durch Eiszeiten und Vulkanausbrüche beeinflusst. Im Teritär waren die Temperaturen etwa 10°C höher als heute. Mischwälder bedeckten damals die Ebenen. Im Pliozän wurden die Laubbäume durch Nadelbäume verdrängt. Im kalten Pleistozän überlebten nur die widerstandsfähigsten Pflanzen- und Tierarten. Der grösste Teil des Landes war mit einem bis zu 1000m mächtigen Eispanzer bedeckt. Die Temperatur lag zu diesem Zeitpunkt etwa 10° C tiefer als heute. In den Zwischeneiszeiten breitete sich die Vegetation wieder in den eisfreien Gebieten aus. Einige arktische Arten wurden durch Wind und warme Meeresströmungen aus Europa verfrachtet. Während der Moor- und Birkenstadien entstanden Birkenwälder und ausgedehnte Sumpfgegenden, welche aber vor 2'500 Jahren durch die erneute Abkühlung wieder durch Gletscher verdrängt wurden.
       
       
 
     
     
       
  Flora heute    
     
 
Von den heute vorkommenden 450 Pflanzenarten sind etwa 90 mit der Besiedlung nach Island gebracht worden. Die Nähe zum Polarkreis lässt nicht auf die Artenvielfalt der Vegetation schliessen. Durch das wieder etwas wärmere Klima ermöglichte sogar das Anpflanzen von Getreide. Allerdings konnte sich der Artenreichtum nicht wieder soweit ausbreiten wie mit klimatisch vergleichbaren Regionen in den Alpen oder nördlichen Hochlandregionen auf dem europäischen Festland.
       
Schotterflur-, Flachmoor- und Feuchtwiesenvegetation nimmt flächenmässig den grössten Anteil ein. Wälder, Gebüsche, Sträucher und Flechten sind in geringerem Ausmass vertreten. Die Landschaft im Norden Islands ist mit höchstens kniehohen Sträuchern, Flechten und Moosen bewachsen. Moos- und Flechtenheiden sind auf den ausgedehnten Lavafeldern anzutreffen.
       
Ursprünglich war das Land zur Zeit der Besiedlung zu etwa 1/3 mit Wald bedeckt. Der Wald wurde in wenigen Jahrhunderten seit der Besiedlung auf weniger als 1% der Inselfläche abgerodet. Dies führte zu gravierenden Erosionsproblemen. Das arktische Klima verhindert, dass sich der Baumbestand erholen könnte. Nur in klimatisch günstig gelegenen Tälern blieben kleine Waldflächen mit Birken und Gebüschen erhalten. Heute werden schnellwachsende Fichten und Kiefern aus Nordamerika und die sibirische Lärche angepflanzt. Weitere Aufforstungsprojekte sind geplant.
       
       
 
     
     
       
  Fauna heute    
       
 
Ursprünglich lebte einziges Säugetier der Polarfuchs in Island. Die Wikinger brachten erst im 9. Jh. Haustiere an Bord der Wikingerschiffe auf die Insel. Im 18. Jh. wurden Rentiere als Jagdwild angesiedelt. Heute leben viel zu viele Rentiere in den abgelegenen Gebieten Ostislands.
       
Die Islandpferde stammen direkt von den Tieren ab, welche durch die Siedler ins Land gebracht wurden. Im 13. Jh. wurde ein Einfuhrverbot erlassen, wodurch sich die Reinzucht bis heute erhalten konnte. Die ausdauernden und robusten Tiere waren über Jahrhunderte als Transportmittel und Arbeitstiere von grosser Bedeutung. Islandpferde sind extrem ausdauernd und kräftig. Heute sind die Pferde im Freizeitbereich hoch beliebt und werden weit verbreitet gezüchtet.
       

Island ist für Vögel ein wichtiger Lebensraum. Von Mai bis August brüten etwa 80 der 110 anzutreffenden Vogelarten. Wegen der fehlenden Bäumen sind aber nur wenige Singvögel anzutreffen.
In den steilen und unzugänglichen Vogelfelsen nisten Seevögel. Hier finden diese Schutz vor Feinden und in den Meeresströmungen reichlich Nahrung. Die Vogelfelsen werden von Möwen, Papageientauchern, Eisstrumvogel, Tordalken, Triottelhummen und Gryllteisten bewohnt.

 
     
Die grosse Raubmöwe, die Küstenseeschwalbe und Schmarotzerraubmöwe besiedeln die grossen Sandurflächen an der Südküste.
 
       
Am Myvatn brüten alle 15 vorkommenden Entenarten. In Latrabjarg in den Westfjorden, in Anarstapi im Südwesten und entlang der Südküste kann das Vogelleben aus nächster Nähe eindrücklich beobachtet werden.
       
An den Ufern von Gewässern kommen wenige Insektenarten vor. Allerdings existieren abgesehen von den keinen Kriebelmücken keine lästigen Stechmücken. Schlangen und andere Gifttiere findet man Island nicht.
       
 
       
     
       
       
 
© Andres Rüegg 2005